Strittige Torszenen im Fussball sollen künftig durch technische Hilfsmittel geklärt werden. Das FIFA-Regelkomitee gab in Zürich grünes Licht für die Einführung technischer Systeme, die dem Schiedsrichter anzeigen, ob der Ball die Torlinie überschritten hat oder nicht. Dabei sollen sowohl das bereits beim Tennis erprobte Hawk-Eye-System zur Überwachung der Linie (Torkamera) als auch das «GoalRef-System» (Chip im Ball) erlaubt sein. Die Entscheidung des Gremiums fiel einstimmig aus.
Vorerst nur an 3 Turnieren
Allerdings soll dies vorerst nur für die Club-WM im Dezember in Japan, den Confederations Cup 2013 und die WM 2014 in Brasilien gelten.
Genehmigt wurde auch der weitere Einsatz von Torrichtern. Jeder Veranstalter soll aber selbst entscheiden können, ob Torrichter eingesetzt werden.
Diskussionen bald zu Ende?
Die möglichen technischen Systeme müssen noch vom Weltverband zertifiziert werden. Mit der Entscheidung findet eine jahrelange Diskussion über den Technik-Einsatz im Fussball wohl ein vorläufiges Ende.
FIFA-Chef Joseph Blatter hatte sich erst nach den Fehlentscheidungen bei der WM 2010 in Südafrika aufgeschlossen gegenüber neuen Technologien gezeigt. Bei der EM 2012 präsentierte sich das System mit Torlinienrichtern als anfällig, da der Ungar Istvan Vad seinem Schiedsrichter Viktor Kassai einen klaren Treffer der Ukraine gegen England nicht signalisierte.
Kopftücher erlaubt
Zudem entschied das Regelkomitee, dass künftig bei muslimischen Frauen Kopftücher erlaubt sind. Es wurden 2 Kopftuch-Designs bewilligt, die «die Sicherheit der Spielerinnen» nicht gefährdet. Das Fussball-Regelwerk untersagte bislang Ausrüstungs-Gegenstände, die gefährlich oder religiöser Natur sind.